Berlin 7. Februar 2017
Wohnungsmarkt Berlin
Im Wohnungsmarktreport Berlin 2017 beleuchten die Berlin Hyp und die CBRE GmbH die verschiedenen Seiten der Hauptstadt. Berliner wohnen auf der größten Wohnfläche aller Großstädte Deutschlands. Sie bekommen also noch ordentlich Wohnfläche für ihr Geld – das Verhältnis von Kaufkraft und Quadratmeterpreis ist in keiner der anderen sieben Top-Städte des Landes so günstig. Allerdings entsteht zu wenig neuer Wohnraum, die Preise in ehemals preiswerten Stadtteilen ziehen stark an und sind bereits auf einem mittleren Niveau angesiedelt. Hier ein Überblick zu den wichtigsten Ergebnissen:
Möbliertes Wohnen wird beliebter
Neben den hohen Studenten- und Pendlerzahlen, sorgt auch die Internationalisierung für ein veränderte Nachfrage: Erstmals nahm möbliertes Wohnen einen so hohen Stellenwert ein (fast 30 Prozent), dass Berlin Hyp und CBRE diesen als eigenständigen Bereich betrachteten. „Diese Nische ist so stark gewachsen, dass sie das Bild sonst verzerrt“, so der CBRE-Experte Michael Schlatterer. Die Mietpreise möblierter Wohnungen liegen bis zu vier Euro pro Quadratmeter über der durchschnittlichen Angebotsmiete von neun Euro.
Zu wenig Neubau
Im Wohnungsneubau liegt Berlin deutlich weit hinten. Die Anzahl fertiggestellter Wohnungen in Relation zur Einwohnerzahl übersteigt zwar erstmals die von Düsseldorf, der Abstand zu beispielweise München oder Frankfurt ist jedoch immer noch sehr groß. Berlins Sparkurs hat die Leistungsfähigkeit der Bauämter in den letzten Jahren spürbar gedrosselt. Zudem hat sich der Bau von Eigentumswohnungen mit immer neuen Auflagen und zähen Planungs- sowie Genehmigungsverfahren verteuert.
Rückgang preiswerter Wohnungen
Viele ehemals günstige Stadtteile erreichen ein mittleres Preisniveau. Die Anzahl teurer Innenstadtquartiere wächst. Bezirke, wie Marzahn-Hellersdorf oder Neukölln stehen längst nicht mehr für preiswerten Wohnraum.
Berlin bleibt auf der Überholspur
Wohnraummangel, Preissteigerungen – warum ist Berlin für Investoren und Privatanleger immer noch attraktiv und lohnenswert? Die Hauptstadt hat im Verhältnis zu anderen deutschen Metropolen bis heute eine sehr günstige Preisstruktur, sodass noch genügend Spielraum nach oben vorhanden ist. Die Prognose des Forschungsinstitutes Empirica zeigt, dass selbst bei einer vorsichtigen Berechnung ein Ende anwachsender Mieten nicht in Sicht ist. Steigerungen werden insbesondere dort erwartet, wo die Preise noch keine Spitzenwerte erreicht haben – am äußeren Ring Berlins.