
Berlin 17. März 2017
Der Immobilienmarkt im ersten Quartal 2017
Wie Der Tagesspiegel am 13.03.2017 schreibt, kostet das Wohnen private Haushalte etwa ein Drittel der Konsumausgaben. Laut dem Statistischen Bundesamt gaben private Haushalte im Jahr 2015 in Deutschland etwa 36 Prozent ihres Konsumbudgets für das Wohnen aus. Wohnkosten stellen damit den höchsten Konsumabgaben dar. Im Durchschnitt werden 859 Euro für den Bereich Wohnen, Instandhaltung und Energie aufgebracht. Allerdings, so wird weiter berichtet, nimmt der Anteil an Aufwendungen mit steigender Haushaltsgröße ab: Einpersonenhaushalte gaben 41 % (628 Euro) aus, Zweipersonenhaushalte 35 % (961 Euro) und Vierpersonenhaushalte 33 % (1183 Euro).
Die FAZ berichtet am 15.03.2017 von einem deutschlandweiten Mietanstieg. Laut dem Bundesinstitut für Bau‑, Stadt- und Raumforschung (BBSR) sind die Wohnungsmieten bei Neuverträgen im vergangenen Jahr deutschlandweit durchschnittlich um knapp 5 % auf 7,65 Euro pro Quadratmeter gestiegen. In Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern betrug der Anstieg 6,3 % (auf 9,97 Euro pro Quadratmeter). Besonders tief in die Tasche greifen müssen Neumieter in München (15,65 Euro pro Quadratmeter), Frankfurt (12,76 Euro) und Stuttgart (11,93 Euro). Auch in ländlichen Regionen gab es einen leichten Anstieg, dieser liegt mit einer durchschnittlichen Miete von 5,87 Euro pro Quadratmeter aber noch auf einem deutlich niedrigeren Niveau.
Die FAZ schreibt am 16.03.2017, dass weiterhin Verhandlungsbedarf hinsichtlich der geplanten Kreditregelungen besteht. Die Bundesregierung hält trotz Kritik der Bankenverbände und Immobilienbranche an ihrem Vorhaben fest, Instrumente für eine Obergrenze bei der Kreditvergabe für Immobilien zu entwickeln. Das sogenannte „Finanzaufsichtsrechtergänzungsgesetz“ stellt ein neues Eingriffsrecht für die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) dar. Der entsprechende Gesetzesentwurf befindet sich in im parlamentarischen Prozess, ist allerdings auch innerhalb der Unionsfraktion noch umstritten. Zwar konnten sich mittlerweile bestimmte Kompromisse ergeben, in vielen Punkten ist man sich aber noch uneinig – es wird diskutiert und verhandelt. So konnte sich bereits auf eine Erweiterung der Beteiligungsrechte geeinigt werden. Zudem wurden die bisher vorgesehenen vier neuen Regelungen für Obergrenzen auf zwei reduziert. Unklar ist allerdings noch, ob auch eine Untergrenze festgelegt werden sollte. Eine solche könnte Kredite unter 400.000 Euro von den Regelungen oder auch selbstgenutzte Immobilien von den Regelungen ausnehmen.
Die Welt schreibt am 13.03.2017 über das bisherige Scheitern der Mietpreisbremse und der Planung einer Verschärfung dergleichen. Da die Preise in den deutschen Großstädten explodieren und der Wohnungsneubau hinterherhinkt, wollte man mithilfe einer Mietpreisbremse „schnell einen Preisdeckel ziehen“. Die Verordnung wurde seit Juni 2015 nach und nach in 313 deutschen Städten und Gemeinden eingeführt – dort darf nun nicht mehr als zehn Prozent oberhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete verlangt werden. In der Realität zeigt dieses Projekt jedoch kaum eine Wirkung. Insbesondere in den Metropolen steigen die Angebotsmieten weiter und liegen deutlich über dieser Schwelle, wie ein Blick in aktuelle Anzeigen feststellen lässt. Der anstehende Wahlkampf wird daher auch ein Mieterwahlkampf sein – u. a. hat Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) eine Auskunftspflicht für Vermieter über die bisher verlangte Miete vorgeschlagen.
Die ImmobilienZeitung schreibt am 14.03.2017, dass in Berlin keine Immobilienblase in Sicht ist. Es wird argumentiert, dass die hohe Einwohner- und Beschäftigungsdynamik in der Hauptstadt auch in den kommenden Jahren die Nachfrage nach Wohnraum hoch halten wird. Zudem wird derzeit nicht mit einem Anstieg des Zinsniveaus gerechnet, der Druck auf die Preise ausüben könnte. Der geringe Leerstand (unter einem Prozent) sowie die vernünftigen Finanzierungssituationen mindern ebenfalls das Risiko von Spekulationsblasen.
Deutsche Immobilien bleiben beliebt. So berichtet auch das Handelsblatt am 18.03.2017, dass es nicht zu einer Überhitzung des Immobilienmarktes kommen wird. Laut dem IW-Geschäftsklimaindex ist die Stimmung weiterhin sehr gut. Im ersten Quartal 2017 ist der Index um drei Punkte auf 50,4 Punkte gestiegen – das entspricht einem sehr hohen Niveau. Dass das Interesse an deutschen Immobilien nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland groß ist, wirkt sich positiv auf den Index aus. Der attraktivste Standort in Deutschland ist Berlin, so der IW-Immobilienscout24-Index.