Berlin 19. September 2017
Unistädte bleiben teuer
Wie die Immobilien Zeitung berichtet, hat das Moses Mendelssohn Institut (MMI) im Auftrag des Immobilienentwicklers GBI alle 93 deutschen Unistädte mit mehr als 5.000 Studierenden untersucht. Für diese Standorte wurde ein Anspannungsindex des studentischen Wohnungsmarkts ermittelt, bei dem max. 100 Punkte möglich sind. Auch im fünften Jahr der Analyse gibt es einen Anstieg des bundesweiten Durchschnittswertes, und zwar um 0,7 Punkte auf 37,7. Insgesamt sind in die Untersuchung 23 Faktoren eingeflossen, darunter u.a. Immobilienpreise, Entwicklung der Studierenden- bzw. Erstsemesterzahlen, Altersstruktur, Quote geförderter Wohnheime sowie Attraktivität von Universität und Stadt für Studierende aus In- und Ausland.
Für Studierende bleibt es weiterhin schwierig, eine (bezahlbare) Wohnung zu finden. Besonders hart und teuer ist die Wohnungssuche in München – hier liegt der Anspannungswert bei 78 Punkten – gefolgt von Hamburg mit 76 und Frankfurt am Main mit 70,5 Punkten. Aber auch in Uni-Städten wie Tübingen, Nürnberg, Leipzig, Rostock, Kassel, Fulda, Oldenburg, Essen und Marburg ist eine deutliche Verschärfung festzustellen.
In Deutschland bezahlen Studenten für ein WG-Zimmer im Schnitt 353 Euro.
Wie teuer das Wohnen in den 93 Hochschulstädten ist, zeigen die mit dem Immobilienportal WG-Gesucht.de ermittelten Preise. Danach kostet ein WG-Platz im bundesweiten Durchschnitt bereits 353 Euro. Der teuerste Standort ist München mit durchschnittlich 570 Euro, am günstigsten ist es in Cottbus (208 Euro). Ein Problem ergibt sich insbesondere für Studierende, die auf Bafög angewiesen sind, da der Bafög-Satz für ein Zimmer bei 250 Euro liegt – allerdings gibt es in ganz Deutschland gerade einmal fünf Städte, deren Durchschnitts-Zimmermiete darunter liegt.
Wer darüber hinaus eine Wohnung für sich alleine sucht, muss noch tiefer in die Tasche greifen, da Studierende in diesem Segment in Konkurrenz mit wohlhabenderen Singles und Pendlern stehen.
Lange Wartelisten bei den Wohnheimen
Auch Wohnheime der lokalen Studierendenwerke können nur wenig Abhilfe schaffen. Für nicht einmal jeden zehnten Studierenden stehe eine subventionierte Unterkunft zur Verfügung. “Gerade in Städten mit einem hohen Gefälle zwischen Wohnheimkosten und den Neuvermietungspreisen sind die Wartelisten besonders lang”, so der MMI-Direktor Brauckmann.