Berlin 13. Oktober 2016
Sparen und Anlegen in Zeiten der Krise
Die Welt berichtet über die Nettogeldvermögen der verschiedenen Nationen
Die Deutschen als Sparweltmeister? Vielleicht sind die Deutschen Meister im Verzicht und Geld zurücklegen, aber laut der WELT nicht im Anlegen. Während die Finnen ihr Erspartes jährlich um fast sieben Prozent mehren können, bringen es die Deutschen auf eine Rendite von lediglich 2,3 Prozent. Ursache dafür sei die Anlagestrategie der Deutschen – 40 Prozent parken sie trotz einer Verzinsung von nahe Null immer noch bei den Banken.
Der Focus berichtet über das Sparverhalten der Deutschen
Auch der Focus berichtet vom konventionellen Sparverhalten der Deutschen. Im Vergleich zu den Vorjahren bleibt die Sparquote auch während der Niedrigzinsphase stabil. Die Sparquote (das Verhältnis von verfügbaren Einkommen und Erspartem) lag im ersten Halbjahr 2016 inflationsbereinigt bei 9,7 Prozent.
Die Wirtschaftswoche berichtet über die Konsequenzen des deutschen Sparverhaltens
Bislang hielten sich die Konsequenzen der Nullzinspolitik für Privatanleger in Grenzen. Das soll sich nach Ansicht der Deutschen Bank ändern. In den vergangenen vier Jahren erzielten deutsche Sparer durchschnittlich eine jährliche Rendite von 3,4 Prozent.
Robuste Einnahmen aus Versicherungen, Investmentfonds und Altersversicherungen wirkten als Puffereffekte stabilisierend. Solch zinstragende Anlagen werden allerdings kaum noch gehalten, sodass die positiven Effekte langsam verblassen. Zudem werden steigende Energiepreise die Inflation ankurbeln und zu Rückgängen der realen Gesamtrendite führen. Niedrigzinsen und Geldentwertung wirken so doppelt negativ auf die Renditen.
Fazit: Experten empfehlen aus diesem Grund eine Anpassung der Vermögensstruktur. Neben risikoreichen Aktien und Fonds bleibt nur noch eine Flucht in Sachwerte.
Die Süddeutsche berichtet von Anlegerverhalten mittelständischer Unternehmen
Auch den meisten mittelständischen Unternehmen sei eine sichere Geldanlage wichtiger als eine hohe Rendite am Kapitalmarkt. Liegen größere Beträge auf den Konten, so fallen „individuelle Guthabengebühren“ (um die 0,5 Prozent) an. Die wenigsten Unternehmen legen ihr Geld spekulativ an — ihnen ist wichtig, kurzfristig darauf zugreifen zu können. Daher nehmen sie auch negativen Renditen in Kauf. Der Mittelstand agiert auch hinsichtlich interner Investitionen, wie etwa der Anschaffung neuer Maschinen oder der Expansion in neue Märkte, vorsichtig. Diese Haltung kann dann als kritisch betrachtet werden, wenn ein Unternehmen hohe Rückstellungen (etwa wegen der Pensionsverpflichtungen) bilden muss. Aufgrund der Niedrigzinsen, muss mehr Geld als früher zurückgelegt werden, was zu immensen Liquiditätsengpässen führen kann.