Berlin 13. Dezember 2016
Aufwind – Die Entwicklungen ostdeutscher Städte
Am 29.11.2016 berichtet Capital vom Aufwind ostdeutscher Städte. 25 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung würden erstmals mehr westdeutsche Bürger nach Ostdeutschland wandern als umgekehrt, so die Zahlen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung. Nach vielen Jahren der Abwanderung sei die Bevölkerung im Osten Deutschlands wieder auf Wachstumskurs. Dabei profitieren insbesondere solche Regionen, die attraktiv genug sind – also ausgezeichnete Universitäten, Jobperspektiven sowie niedrige Lebenserhaltungskosten und vergleichsweise günstige Mieten bieten. Das Ergebnis einer Studie des Berlin Instituts „Im Osten auf Wanderschaft“ zeigt, dass überwiegend Mittel- sowie Großstädte vom Wanderungsgewinn profitieren und dass es insbesondere die Generation der 18- bis 24-Jährigen in die ostdeutschen Metropolen zieht. Aber auch Best-Ager wagen dort einen Neustart. Ländliche Regionen seien nur vereinzelt beliebt.
Da sowohl die Mieten als auch die Preise für Eigentum noch relativ gering sind, verspreche man sich ein ordentliches Wertsteigerungspotenzial – gerade vor dem Hintergrund überlaufener A‑Städte im Westen.
Leipzig – jung, in und dynamisch
Leipzig kann sich weiter an zunehmender nationaler und internationaler Beliebtheit erfreuen. Dies belegen die hohen Touristenzahlen sowie die Bevölkerungsentwicklung: Mitte des Jahres betrug die Einwohnerzahl 568.000 und baute damit den Vorsprung zu Dresden weiter aus. Leipzig ist Messe- und Handelsstadt, verfügt über eine hervorragende Universität, ist hip und vereint damit wirtschaftliche Stabilität mit einem hohen Maß an Wohlfühlatmosphäre. Die Stadt ist ein Magnet für Touristen, junge Talente und Investoren aus aller Welt. Der Investmentmarkt für Wohnimmobilien verzeichnete bereits im dritten Quartal 2015 einen Rekordumsatz von rund 860 Mio. Euro.
Die Nachfrage nach Wohnimmobilien bleibt wegen der steigenden Bevölkerungszahlen hoch, auch die verstärkte Neubauaktivität kann dem kaum entgegenwirken. Folglich sank der Leerstand weiter auf etwa sechs Prozent. Entsprechend stiegen die Miet- und Kaufpreise weiter nach oben. Spitzenkaufpreise für Eigentumswohnungen liegen nun bei etwa 4.800 Euro pro Quadratmeter. Spitzenkaltmieten liegen zwischen zehn und 13 Euro pro Quadratmeter. Die durchschnittliche Miete ist mit knapp über sechs Euro allerdings nach wie vor moderat. Potenzial zukünftiger Wertsteigerungen (im Miet- und Kaufpreissegment) wird weiterhin gesehen.
Dresden – chancenreicher Wirtschaftsstandort mit Lebensqualität
Die sächsische Landehauptstadt punktet nicht nur als moderner Hochtechnologie- und Dienstleistungsstandort, sondern auch mit steigenden Einwohnerzahlen. Daraus folgt auch die hohe Nachfrage nach Immobilien. Seit 2010 kann in Dresden eine konstante Steigerung der Mieten und Kaufpreise für Wohnimmobilien beobachtet werden. Insbesondere hochwertige Eigentumswohnungen und sanierte Altbauten sowie Villen unterliegen einer ungebrochen hohen Nachfrage. In sehr guten Lagen, wie der Altstadt, Blasewitz, Plauen, Striesen oder dem Preußischen Viertel, konnten 2015 Spitzenkaufpreise von bis 5.000 Euro pro Quadratmeter für Eigentumswohnungen erzielt werden. Die geringe Anzahl an attraktiven und vakanten Mehrfamilienhäusern ist in der Regel innerhalb kürzester Zeit und nahezu ausschließlich an Bestandskunden verkauft.
Investoren entdecken auch mittlere Lagen oder Stadtrandlagen für sich. Davon profitieren die Stadtteile Löbtau, Mickten, Pieschen und Coschütz. Der Leerstand liegt bei nur vier Prozent, Tendenz weiter fallend. Die Spitzenkaltmieten im Neubau-Erstbezug liegen bei etwa 14 Euro pro Quadratmeter. Im Durchschnitt zahlen die Dresdener etwa 7 Euro Miete je Quadratmeter (Bestand). Aufgrund des hohen Flächenpotenzials im Stadtgebiet ist eine Baulandversorgung weiterhin gewährleistet, sodass die Neubauaktivitäten weiterhin anhalten werden.