Berlin 13. Januar 2017
Der Wohnungsmarkt und die Bundestagswahl
Wie die Süddeutsche am 30. Dezember 2016 berichtet, werde der Wohnraum zum Wahlkampfthema 2017. Bereits im Herbst 2016 bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus war es das Thema Nummer eins. Die Ursache liege vor allem in den nach wie vor ansteigenden Preisen. Die Regierung wolle die Mietpreisbremse ausweiten und verhindern, dass Mietwohnungen zu Eigentums- oder Ferienapartments umgewandelt werden.
Dass der Immobilienmarkt mit in den Fokus der Politik rückt, hat mehrere Gründe:
Die Mieten und Kaufpreise in den Großstädten und Ballungsgebieten steigen weiter an. Studenten, Rentner, aber auch Familien und selbst Menschen mit mittlerem Einkommen könnten sich das Wohnen nur noch schwer leisten.
Der Wohnraummangel. Die Bevölkerung wächst. Insbesondere ziehe es die Menschen in Deutschlands Metropolen. Zudem gebe es mehr Single-Haushalte. Leerstand sei rar. Berlin beispielsweise gewinne jährlich 40 000 Einwohner, doch lediglich 10 000 würden fertiggestellt werden.
Das Zinstief. Der anhaltende Niedrigzins sowie mangelnde Alternativen stellen das Produkt Immobilie in ein neues Licht – beispielsweise als Kapitalanlage oder private Altersvorsorge.
Die Sorge vor einer Blase. Bedingungen, wie niedrige Bauzinsen, mehr Immobilienfinanzierungen oder die steigenden Preise, sind zwar gegeben. Jedoch ist der Umgang damit äußerst vorsichtig organisiert. Strenge Anforderungen der Kreditgeber und auch die risikoaverse Haltung der Kreditnehmer minimieren diese Gefahr.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel schlägt zur Bekämpfung von Wohnungsnot die Einführung quartierbezogener Mindestquoten für Wohnungen in Gemeinnützigkeit, das berichtet haufe.de. Um der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt entgegenzuwirken, sei ferner ein breiter Instrumentenmix notwendig — die Förderung von Genossenschaften, Wohnungsunternehmen und anderen Bauträgern.
Zugleich würden Familien in den Mittelpunkt der Wohnungspolitik rücken. Bundesbauministerin Barabara Hendricks (SPD) schlage vor, Familien je nach Lage der zu erwerbenden Immobilie sowie Kinderzahl mit Geldmitteln zu fördern.
Auch die CDU/CSU wolle Familien den Immobilienkauf erleichtern. Hier stütze man sich insbesondere auch auf das Argument der privaten Altersvorsorge.
Fraglich sei jedoch, ob die Zuschüsse ausreichen würden und den nötigen Anstoß zum Immobilienerwerb geben könnten. Ebenso sei umstritten, ob schärfere Regulierungen den Wohnungsbau nicht eher abwürgen würden. Denn man sei sich einig, dass langfristig neue Wohnungen das beste Mittel gegen steigende Mieten seien.