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Die Bundestagswahl und der Immobilienmarkt
Berlin 31. August 2017

Die Bundestagswahl und der Immobilienmarkt



Mit zu­neh­mend at­trak­ti­ven Wohn­raum­för­der­pro­gram­men ver­su­chen Bund und Län­der eine Ent­span­nung auf den städ­ti­schen Woh­nungs­märk­ten zu be­wir­ken. Doch mit wel­chen An­for­de­run­gen, Vor­ga­ben und re­gio­na­len Un­ter­schie­den se­hen sie sich Pro­jekt­ent­wick­ler und In­ves­to­ren durch die­se am­bi­tio­nier­ten Wohn­raum­för­der­pro­gram­me und die Zu­sam­men­ar­beit mit den För­der­ban­ken kon­fron­tiert? Das The­ma Im­mo­bi­li­en­markt rückt bei der dies­jäh­ri­gen Bun­des­tags­wahl im Sep­tem­ber 2017 in den Fokus…

 

Wahl­kampf­the­ma Finanzmarktregulierung

Wie HAUFE be­rich­tet, rückt die Ent­ste­hung von spe­ku­la­ti­ven Bla­sen auf dem Woh­nungs­markt auf­grund des Un­gleich­ge­wichts zwi­schen An­ge­bot und Nach­fra­ge so­wie der da­mit ver­bun­de­nen Stei­ge­rung von Miet- und Kauf­prei­sen und dem nied­ri­gen Zins­um­feld zu­neh­mend in die Dis­kus­si­on. Das Ri­si­ko ei­ner Fi­nanz­in­sta­bi­li­tät löst eine De­bat­te über wei­te­re Ver­schär­fun­gen bei der Wohn­im­mo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung und der Be­din­gun­gen hin­sicht­lich der Wohn­im­mo­bi­li­en­kre­dit­ver­ga­be aus.

Die CDU/CSU stuft das Ri­si­ko ei­ner Preis­bla­se als ge­ring ein und plä­diert so da­für, die Be­din­gun­gen für die Kre­dit­ver­ga­be nicht zu verschärfen.

Die FDP spricht sich aus ähn­li­chen Grün­den wie die CDU für eine 1:1‑Umsetzung der EU-Wohn­im­mo­bi­li­en­kre­dit­richt­li­nie aus. Die­se sieht vor, dass bei ei­ner Prü­fung der Kre­dit­wür­dig­keit deut­lich mehr als nur der Wert ei­nes Neu- oder Um­baus be­rück­sich­tigt wird.

Da­ge­gen plä­diert Die Lin­ke für eine stär­ke­re Re­gu­lie­rung von Ge­wer­be­im­mo­bi­li­en­kre­di­ten und for­dert die Ein­füh­rung ei­nes glaub­wür­di­gen und um­fang­rei­chen Wohnimmobilienkreditregisters.

Die Grü­nen for­dern, dass Fi­nan­zie­run­gen nach­hal­tig blei­ben und Ban­ken ihre Kre­dit­ver­ga­be­stan­dards nicht maß­los sen­ken. Den Ein­satz der durch den Bun­des­tag zur Ver­fü­gung ge­stell­ten In­stru­men­te be­für­wor­ten sie erst, wenn sich kon­kre­te Ri­si­ken abzeichnen.

Die SPD äu­ßert sich dazu erst gar nicht ex­pli­zit in ih­rem Wahl­pro­gramm, hat je­doch be­reits die Stär­kung der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­auf­sicht so­wie die Um­set­zung der Wohn­im­mo­bi­li­en­kre­dit­richt­li­nie unterstützt.

HAUFE be­rich­tet wei­ter, dass ne­ben ei­ner grund­le­gen­den Re­form der Grund­steu­er auch über die Ein­füh­rung ei­ner „Bau­land­steu­er“ dis­ku­tiert wird. So könn­ten die Kom­mu­nen für bau­rei­fe Grund­stü­cke und be­stimm­te Ge­bie­te ei­nen er­höh­ten He­be­satz ver­lan­gen. Die Bau­land­steu­er wur­de zwi­schen 1961 und 1962 er­ho­ben. Die in den Fol­ge­jah­ren eher re­strik­ti­ve Bau­land­aus­wei­sung der Ge­mein­den führ­te dazu, dass die Steu­er­plä­ne nicht wei­ter­ver­folgt wurden.

Ei­ni­ge Fach­leu­te ma­chen sich in die­sem Zu­sam­men­hang für eine rei­ne Bo­den­wert­steu­er stark, die den Wert der Ge­bäu­de gänz­lich au­ßer Acht lässt. Die Bo­den­wert­steu­er ist eine Me­tho­de, mit der öf­fent­li­che Staats­ein­nah­men mit­tels ei­ner jähr­li­chen Steu­er auf dem Ren­ten­wert des Bo­dens er­ho­ben wer­den und die be­stehen­de Steu­ern ersetzt.

Wie auch im­mer die Ver­än­de­run­gen im De­tail aus­se­hen sol­len – alle Par­tei­en for­dern eine Re­form der Grund­steu­er. Al­ler­dings soll, im Ge­gen­satz zu den an­de­ren Par­tei­en, laut Der Lin­ken eine Grund­steu­er-Re­form durch­aus zu Steu­er­erhö­hun­gen führen.

Die CDU/CSU lehnt eine Bau­land­steu­er ab, Die Grü­nen, SPD und Die Lin­ke äu­ßer­ten sich die­ser ge­gen­über neutral.

Die FDP setzt sich für die Bo­den­wert­steu­er ein.

Im­mo­mat: So wählt die Immobilienbranche

IMMOCOMPACT be­rich­tet über ers­te Zwi­schen­er­geb­nis­se des elek­tro­ni­schen Wahl­hel­fers „Im­mo­mat“. Der „Im­mo­mat“ ist ein ge­mein­sam ent­wi­ckel­tes Pro­jekt des ZIA und der Im­mo­bi­li­en Zei­tung an­läss­lich der dies­jäh­ri­gen Bun­des­tags­wahl. An­hand von 32 Fra­gen zu den The­men­be­rei­chen Stadtentwicklungs‑, Woh­nungs- und Bau‑, Steuer‑, Finanz‑, Um­welt- so­wie Wirt­schafts­po­li­tik und Di­gi­ta­li­sie­rung kön­nen Sie prü­fen, wel­che Par­tei den per­sön­li­chen An­sich­ten am ehes­ten ent­spricht. Sämt­li­che For­de­run­gen der wahl­kämp­fen­den Par­tei­en, die laut ak­tu­el­ler Pro­gno­sen in den Bun­des­tag ein­zie­hen wer­den (CDU/CSU, SPD, FDP, Die Lin­ke, Die Grü­nen und AfD), sind hier be­rück­sich­tigt worden.

Die Aus­wer­tung der Ant­wor­ten von 2.690 Teil­neh­mern der Im­mo­bi­li­en­bran­che hat er­ge­ben, dass es zu ei­ner Re­gie­rungs­ko­ali­ti­on aus CDU/CSU, FDP und SPD käme. Auf die höchs­te Zu­stim­mungs­quo­te ka­men dem­nach mit je 66 % die CDU/CSU und die FDP. Die­se Par­tei­en leh­nen eine Ver­schär­fung der Miet­preis­brem­se, eine wei­te­re Re­gu­lie­rung der Kre­dit­ver­ga­be so­wie eine Er­hö­hung der Steu­er­last ab. Etwa 74 % der Be­frag­ten spra­chen sich für eine Sen­kung der Grund­er­werb­steu­er auf ein bun­des­weit ein­heit­li­ches Ni­veau aus.