Berlin 3. April 2017
Neue Wege in der Altersvorsorge
Rentenreform – ja oder nein?
Rürüp, Riester, Lebensversicherung — Und legen Sie immer noch Geld bei der Bank an; in der Hoffnung auf einen Zinsanstieg, mit dem eigentlichen Wissen, dass Sie so weder ein Vermögen aufbauen noch ausreichend Geld bis zur Rente ersparen können.
Kaum ein Thema wird heute so stark diskutiert. Dennoch scheitern Politiker, Banken und Versicherer bislang an adäquaten Lösungsansätzen. Dass die klassischen Formen der Altersvorsorge aufgrund der Niedrigzinssituation und des demographischen Wandels nicht mehr zeitgemäß sind, darüber sind sie sich einig.
Der Versicherungsbote berichtet von der Notwendigkeit eines Umdenkens. Kunden sollten neue Wege in der Altersvorsorge gehen – weg von klassischen Rentenversicherungen hin zu kapitalmarktnahen Produkten und Sachwerten. Vermittler und Finanzberater stehen dabei in der Verantwortung, den Wegweiser für ihre Kunden darzustellen. Dazu müssen die Vermittler aber zunächst selbst erkennen, dass es wichtig ist, künftig alternative Produkte anzubieten. Denn die Zeit umfangreicher Garantien ist vorbei. Um sowohl höhere Renditechancen als auch Sicherheiten gewähren zu können, muss die private Altersvorsorge langfristig geplant werden.
Damit beispielsweise die Immobilie eine nachhaltige Form der Altersvorsorge darstellt, bedarf es einer korrekt geplanten und zu Ende gedachten Finanzierung. Denn ein vermietetes Objekt kann im Ruhestand solide monatliche Einkünfte bringen, wenn ordentlich kalkuliert.
T‑Online berichtet von Faktoren, die darüber entscheiden, ob ein vermietetes Objekt als Altersvorsorge taugt:
Ein solides Finanzierungskonzept
Die Lage der Immobilie
Die Bildung von Rücklagen für Instandhaltungen und Modernisierungen
Für den Erwerb einer Immobilie sollte zunächst genug Eigenkapital vorhanden sein (mind. 20 Prozent). Zusätzlich zum Kaufpreis der Immobilie sind Nebenkosten, wie Grunderwerbssteuer und Maklerkosten, zu berücksichtigen. Außerdem sollte mindestens zweimal eine kostenlose Änderung der Tilgungshöhe möglich sein, auch das Risiko steigender Zinsen sollte bei der Kalkulation berücksichtigt werden.
Die Lage ist entscheidend, da sich solvente Mieter für eine Wohnung in einer beliebten Wohngegend leichter finden lassen als in abgelegenen oder unattraktiven Gegenden. Auch die Produktgruppe ist von Relevanz: Subventionen dank KfW-Förderung bei Denkmalschutzobjekten können den Mietertrag weiter steigern.
Ferner werden finanzielle Reserven benötigt, um notwendige Instandhaltungen vornehmen zu können. Und auch wenn man als Eigennutzer die Immobilie mal abbezahlt hat, die Neben- und mögliche Reparaturkosten bleiben.
Auch der Selbstnutzer zieht Vorteile aus der eigenen Immobilie. Pfefferminzia sieht den entscheidenden Vorteil des schuldenfreien Wohneigentümers in der Liquiditätsrendite. Während sich seine Wohnkosten lediglich auf die Nebenkosten (Energiekosten, Reparaturen etc.) beziehen, belaufen sich die Kosten eines Mieters auf durchschnittlich 688 Euro im Monat. Zwar ist die Anschaffung teuer, auf lange Sicht gesehen profitieren Immobilieneigentümer allerdings von ihrer Investition – ob von den Mieteinahmen oder der Eigennutzung, in jedem Fall stehen ihm mehrere Hundert Euro mehr für Konsumzwecke zur Verfügung als dem Mieter.
Vor diesem Hintergrund erscheint eine Integration des Produkts Immobilie in das Portfolio des Allfinanzberaters mehr als nur sinnvoll.