
Berlin 24. September 2025
Steuerliche Wirkung von Immobilienkäufen
Als Bauträger und Projektentwickler haben wir verschiedene Immobilien im Angebot — vom Bestand über die Denkmalsanierung bis hin zum Neubau. Nachfolgend stellen wir vereinfacht und übersichtlich dar, welche steuerlichen Auswirkungen der Kauf der drei Immobilientypen hat.
- Bestand
Steuerliche Aspekte:
- Abschreibung (AfA): 2 % pro Jahr (bei Baujahr nach 1925), 2,5 % (bei Baujahr vor 1925).
- Keine Sonderabschreibungen möglich.
- Kaufpreisaufteilung: Nur der Gebäudeanteil ist abschreibbar, nicht der Bodenwert.
- Renovierungskosten: Sofort abzugsfähig, wenn sie nicht innerhalb der ersten 3 Jahre nach Kauf mehr als 15 % des Gebäudeanteils betragen (ansonsten gilt es als Herstellungskosten und muss über AfA abgeschrieben werden).
- Besonderheit für Selbstnutzer: Eigennutzer können die Kosten nicht steuerlich geltend machen (außer Handwerkerleistungen im Haushalt).
Bestand lohnt sich steuerlich vor allem für Kapitalanleger, die langfristig von einer stabilen AfA profitieren möchten, aber keine großen Sonderabschreibungen brauchen.
- Denkmal
Steuerliche Aspekte:
- Höchste steuerliche Förderung:
- Kapitalanleger: 100 % der Sanierungskosten über 12 Jahre abschreibbar (8 Jahre je 9 %, danach 4 Jahre je 7 %).
- Selbstnutzer: können die Sanierungskosten zu 90 % über 10 Jahre steuerlich geltend machen (§ 10f EStG).
- Reguläre AfA: Zusätzlich normale Abschreibung (2 %/2,5 % für den Altbestandsteil).
- Achtung: Sanierungskosten müssen von der Denkmalschutzbehörde anerkannt sein.
Denkmal lohnt sich steuerlich besonders für Gutverdiener mit hoher Steuerlast, da sich über die Jahre sehr große Steuerersparnisse erzielen lassen.
- Neubau
Steuerliche Aspekte:
- Reguläre AfA: 3 % pro Jahr für 33 Jahre (bei ab 2023 fertiggestellten Neubauten).
- Sonderabschreibung (§7b EStG): Bei Bau oder Kauf neuer Mietwohnungen können zusätzlich bis zu 5 % pro Jahr für 4 Jahre abgesetzt werden (unter bestimmten Voraussetzungen, u. a. Baukostenobergrenzen).
- KfW-Förderungen / Klimafreundlicher Neubau: Teilweise zusätzliche Förderdarlehen und Zuschüsse.
- Keine steuerlichen Vorteile für Selbstnutzer, außer Handwerkerleistungen.
Neubau lohnt sich steuerlich vor allem für Kapitalanleger, die auf planbare AfA und mögliche Sonderabschreibungen setzen und für Investoren, die moderne, energieeffiziente Objekte bevorzugen.
Zusammenfassend nach Investorentyp kann festgestellt werden: Bestandsobjekte zeigen sich als solide Basis mit einer normalen Abschreibung und sind geeignet für sicherheitsorientierte Anleger. Denkmalobjekte sind gekennzeichnet durch maximale Steuerersparnis, hohe Anfangskosten und sind eher geeignet für Gutverdiener mit einer hohen Steuerlast. Neubauimmobilien mit moderner AfA (3 %) und evtl. Sonderabschreibung sind geeignet für Anleger mit Fokus auf Energieeffizienz und Zukunftssicherheit.
Um die Steuerersparnis über 10 Jahre dazustellen, hier eine vereinfachte Vergleichsrechnung für 100.000 € Investition (nur Gebäudeanteil, ohne Finanzierungskosten, für 10 Jahre, Steuersatz 42 %):
Immobilientyp | Abschreibungen (10 Jahre) | Steuerersparnis (10 Jahre) |
Bestand | 20.000 € | 8.400 € |
Denkmal | 86.000 € | 36.120 € |
Neubau | 30.000 € | 12.600 € |
Den typischen Cashflow der drei verschiedenen Immobilientypen stellen wir in einer 10-Jahres-Musterrechnung mit folgenden Werten dar: 300.000 € Kaufpreis, 20 % EK, 4 % Zins, 2 % Tilgung, 12.000 € Jahresmiete, 42 % Steuersatz:
Immobilientyp | Jährliche AfA (Abschreibung) | Typischer jährlicher Cashflow (nach Steuer, nach Finanzierung) |
Bestand | 4.200 € | – 1.644 € (leicht negativ, Steuerersparnis hilft etwas) |
Neubau | 6.300 € | – 762 € (fast neutral, gute Planbarkeit) |
Denkmal | 18.060 € (Durchschnitt, da 9 %/7 %) |
+ 4.177 € (starker Überschuss durch hohe Steuerersparnis) |
Interpretation: Beim Bestand ist die AfA niedrig, d.h. man kann eher von einer „Steuerspar-Kombi light“ sprechen und man muss i. d. R. etwas draufzahlen (negativer Cashflow). Beim Neubau gibt es durch 3 % AfA + evtl. Sonderabschreibungen einen fast neutralen Cashflow und das Denkmal ist steuerlich extrem attraktiv, denn die hohe Steuerersparnis wandelt das Investment in positiven Cashflow (trotz Finanzierung).
Fazit: Rein steuerlich ist Denkmal der klare Gewinner, Neubau ist die „runde Sache“ mit Zukunftssicherheit und der konservative Bestand lohnt sich eher über Wertsteigerung & Tilgung.